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04.10.2019

Wie ich meine eigene Heatmap gebastelt habe

In diesem Blogpost erkläre ich, wie ich mir aus mehreren GPS-Tracks eine schöne und informative Heatmap gebastelt habe.

Ich laufe gerne. Die letzten zwölf Monate bin ich durchschnittlich 20 Kilometer pro Woche gerannt. Da kommt einiges zusammen. Jedes Lauftraining zeichne ich mit meinem Smartphone auf und schau es mir bei Runkeeper (zurzeit meine favorisierte Lauf-App) an. Ich finde es spannend, die gelaufenen Strecken auf der Karte zu analysieren.

Schon oft habe ich mich gefragt, wie alle absolvierten Strecken auf einer einzigen Karte aussehen würden. Wenn ich im Besitz eines Premium-Accounts bei Strava wäre, könnte ich eine solche Heatmap bequem erstellen lassen. Doch ich will selbst eine bauen.

Schritt 1 - Tracks exportieren

Jeder gute Tracking-Dienst bietet eine Exportfunktion an. Bei Runkeeper kann ich die GPS-Tracks unter Account Settings und Export Data bequem herunterladen. Auch Dienste wie Strava bieten ähnliche Funktionen an. Die einzelnen Tracks werden üblicherweise als GPX-Dateien gespeichert.

Schritt 2 - GPX-File generieren

Nun geht es darum, die separaten GPX-Dateien in eine einzige Datei zu packen. Am einfachsten geht’s mit dem Tool “GPSBabel”. Damit kann ich diverse GPS-Formate umwandeln. Ich wähle die gewünschten GPS-Tracks aus, definiere das Ausgabeformat und drücke OK. Ruckzuck habe ich sämtliche Tracks in einer einzigen GPX-Datei.

Schritt 3 - Mapbox-Account erstellen

Um die GPX-Datei weiter zu verarbeiten, benötige ich einen Account beim Kartendienst Mapbox. Mit Mapbox kann ich individuelle Karten mit umfangreichen Funktionalitäten erstellen. Bekannte Unternehmen wie AirBnB, Foursquare oder Evernote verwenden Mapbox für ihre Karten. Das kostenlose Basispaket reicht für meine Heatmap locker.

Schritt 4 - Datenquelle erstellen

Mit der Desktop-Software “Mapbox Studio Classic” von Mapbox importiere ich die GPX-Datei und lege diese als Datenquelle fest. Diese dient als Basis und kann später mit einem Kartenstil unterlegt werden.

In Mapbox Studio Classic klicke ich oben links auf Styles & Sources. Dies öffnet mir eine Liste mit meinen Projekten. Dann wähle ich + New Styles & Source und klicke auf + Blank source. Mit + New Layer lade ich meine GPX-Datei hoch. Mir werden zwei Layers angezeigt. Ich brauch nur “activities_tracks”, daher lösche ich den anderen Layer. Jetzt sehe ich zum ersten Mal meine absolvierten Strecken auf schwarzem Hintergrund.

Die Tracks sind bereits sichtbar.
 

Unter Settings gebe ich einen Namen an und schiebe den Maxzoom-Regler so weit nach rechts wie’s geht. Das Ganze speichere ich mit dem Save as-Button oben links. Danach wechsle ich erneut zu den Settings und lade die Datenquelle mit Upload to Mapbox hoch. Je nach Grösse der Datenquelle dauert dies eine Weile. Wenn die Daten hochgeladen sind, wird die Datenquelle im Mapbox-Konto unter Tilesets angezeigt. Mit einem Klick darauf erhalte ich weitere Details. Dort kopiere ich die Map ID in die Zwischenablage, denn ich brauche diese nachher noch.

Schritt 5 - Kartenstil wählen

Unter Styles & Sources klicke ich erneut auf + New Styles & Source. Dort wähle ich einen Kartenstil aus den Vorlagen. Danach klicke ich auf Layers, dann Change source, füge im Textfeld unten die Map ID meiner Datenquelle mit einem Komma getrennt ein und drücke Apply. Sichtbar sind die eingefügten Daten jetzt noch nicht. Sie müssen zuerst gestylt werden.

Es stehen mehrere Kartenstil-Vorlagen zur Auswahl.