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20.08.2019

User Experience Design #1 – Was ist eigentlich UX?

User Experience Design befasst sich mit der Analyse, Kreation und Optimierung des Nutzerelebnisses. Ein sehr komplexes Thema, denn das Nutzererlebnis beinhaltet die komplette Erfahrung (z.B. Gedanken, Emotionen und Bedürfnisse) eines Nutzers bei der Interaktion mit einem digitalen Produkt.

Webservices, Apps und digitale Plattformen sind mittlerweile weit mehr als Ergänzungen zu physischen Produkten, sie sind viel eher integrale Bestandteile der Angebote. Egal ob Amazon, Airbnb, Uber oder Netflix: Der Service ist das Produkt. Dieser digital nutz- und erlebbare Service muss durchgehend mit einer intuitiven und verlässlichen Nutzung überzeugen und den Menschen das Leben erleichtern. Wenn ihre Erwartungen erfüllt oder sogar übertroffen werden, erleben Menschen ein positives Nutzererlebnis. Dieses über alle Touchpoints hinweg überzeugende und im Idealfall begeisternde Nutzererlebnis ist Aufgabe und Ziel des User Experience Design.

«Die User Experience umfasst das ganzheitliche Nutzererlebnis mit einem Produkt oder Service und den damit verbundenen Emotionen.»

Produkte ganzheitlich betrachten

Donald Norman diskutierte bereits Ende der 1980er-Jahre in seinem Buch «The Design of Everyday Things» das psychologische Ver­hält­­nis zwischen Mensch und Alltagsgegenständen, das entweder zu Frust oder Freude bei der Nutzung führen kann. Dass die Kompetenzen der reinen Produktgestaltung nicht mehr ausreichen, um neue Produktion erfolgreich am Markt und bei den Kunden zu platzieren, hat Apple als eine der ersten Firmen verstanden. Bereits 1993 stellten sie Donald Norman als weltweit ersten User Experience Architekten ein.

Unter User Experience versteht man seither nicht nur bei Apple eine ganzheitliche Betrachtungsweise des Customer Lifecycles. Dieser beinhaltet, dass Kunden sich bereits lange vor dem eigentlichen Kauf mit dem zu erwarteten Nutzen auseinandersetzen – sie wollen wissen, wofür Sie ihr Geld und ihre Zeit investieren. Sie informieren sich vorab über die Funktionen des Produkts oder welche Freunde den Service bereits nutzen. Zu diesem Zeitpunkt hat der Kunde das Produkt oder den Service noch nicht einmal ausprobiert. Dennoch tragen die Vorfreude und Erwartungshaltung vor der eigentlichen Anwendung genauso wie die Wahrnehmung und Reaktion während der Nutzung zur User Experience bei.

«Eine positive User Experience stärkt bei den Kunden das Vertrauen in die Marke und verwandelt sie in loyale Botschafter.»

Den Nutzer verstehen

Im Zentrum stehen stets die Nutzer – bestehende und zukünftige. Durch Beobachtungen und Be­fragungen werden deren Wünsche und Be­dürf­nisse ermittelt. Die Ergebnisse einer solchen User Research werden in sogenannten Personas abgebildet, welche im weiteren Design- und Ent­wicklungsprozess die potenziellen Nut­zer exemplarisch repräsentieren. Diese Nutzermodelle ermöglichen es anhand von Szenarien und Storyboards schnell und iterativ Nutzungssituationen für neue Produkte und Services durchzuspielen. Scribbles, Wireframes und Prototypen helfen dabei, das zukünftige Systemverhalten zu visualisieren, zu verstehen und zu testen bevor die gewonnen Erkenntnisse in die jeweils folgende Designrunde einfliessen.

«User Experience Design bedeutet, Empathie für den Nutzer zu entwickeln und ein positives Erlebnis über alle Touchpoints hinweg zu schaffen. Und das immer iterativ: beobachten, reflektieren, entwickeln, testen und weiterentwickeln.»

«User Experience Design bedeutet, Empathie für den Nutzer zu entwickeln und ein positives Erlebnis über alle Touchpoints hinweg zu schaffen. Und das immer iterativ: beobachten, reflektieren, entwickeln, testen und weiterentwickeln.»

Um den Erfolg eines Unternehmens oder die neuen und innovativen Produkte und Service zu entwickeln, bedarf es einer holistischen Betrachtungsweise. Diese umspannt sämtliche Aspekte der Kundenerfahrung wie das Branding, den Social-Media-Auftritt oder Flagship-Stores im realen Leben, aber auch interaktive Elemente wie beispielsweise Navigation, Animationen, Chatbots sowie Screendesign und Typografie. Das Zusammenspiel all diese Rahmenbedingungen führen bei den Kunden zu einer positiven User Experience, welche ihr Vertrauen in die Marke stärken und sie in loyale Botschafter verwandelt.

Fazit und Ausblick

Dank den oben erwähnten Methoden entsteht eine ganzheitliche Sicht auf den Nutzer sowie den Nutzungskontext ei­nes Produkts oder Service. So kann eine Kohärenz über die diver­sen Kanäle, Plattformen und User Inter­faces entstehen und für ein möglichst positives Kundenerlebnis sorgen.

In den folgenden Teilen dieser Blog-Serie werden wir diese Methoden und Schritte genauer beleuchten:

Die User Experience Ihrer Webseite

Haben wir Ihr Interesse zum Thema User Experience geweckt? Möchten Sie wissen wie gut die User Experience Ihrer Webseite ist? Wollen Sie herausfinden wie benutzerfreundlich Ihre Webseite ist?

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Wir können Ihnen dabei helfen: Sie können sich zum Beispiel die User Experience Checkliste herunterladen, sich eine halbe Stunde Zeit nehmen und herausfinden wie es um die User Experience Ihrer Webseite steht. Gerne führen wir auch einen UX Check für Sie durch, bei dem wir Ihre Webseite analysieren und schauen, wo es allenfalls noch Verbesserungspotenzial gibt.

Quellen:

  • Spies Marco: Branded Iteractions. Digitale Markenerlebnisse planen & gestalten. Verlag Hermann Schmidt
  • Page Connect eDossiers, Ebner Media Group GmbH